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Generation Z und der Arbeitsmarkt: digitale Skills gefragt

Wie ein Erasmus+ Projekt der Generation Z digitale Skills für den Arbeitsmarkt vermitteln möchte

forum arbeit 01/23

Vort Ort

Das Erasmus+ Projekt „Digital Jobonboarding“ – DJO, bestehend aus der Fachhochschule Joaneum als koordinierende Einrichtung, Jugend am Werk Steiermark, DEX Innocation Centre aus Tschechien, Fondazione Fenice Onlus aus Italien und der Haaga-Helia Ammattikorkeakoulu aus Finnland, hat sich zum Ziel gesetzt die digitale Kluft bei der Arbeitsaufnahme für gefährdete Zielgruppen, insbesondere junge Arbeitslose ohne akademischen Bildungshintergrund, zu schließen.

DJ Logo transparent (1)

Wie steht es nun um die Generation Z (Geburtsjahre 1997 – 2010)? Was ist dieser Generation bei der Arbeit wichtig und wie reagiert der Arbeitsmarkt?

Recherchen des Projektkonsortium haben ergeben, dass die Generation Z selbstbewusster und selbstzentrierter als ihre Vorgängergenerationen ist. Unternehmen sollen auf ihr Wohlbefinden Rücksicht nehmen, eine professionelle, respektvolle Kommunikation soll stattfinden, sowie Unterstützung und Feedback seitens des Unternehmens angeboten werden. Auch die technologische Seite des Arbeitens ist für Generation Z wichtig, wobei jedoch feststeht, dass digital Native nicht automatisch digital Professional bedeutet. Offensichtlich ist, dass die Generation Z zwar viele unterschiedliche Geräte regelmäßig nutzt, allerdings hauptsächlich im Freizeitbereich. Der Arbeitsmarkt setzt Digitalisierung und digitale Skills werden vom modernen Arbeitsmarkt voraus, wie zum Beispiel: die Auswahl an Tools pro Anwendungsbereich, Datenschutz und Cybersicherheit, Recherchetätigkeiten im Internet, Medien- und Quellenkritik sowie Stressmanagement und Offenheit für Veränderungen bei digitalen Medien und Selbstwirksamkeit. Die (digitale) Kluft zwischen arbeitssuchenden, oft marginalisierten Jugendlichen mit und all jenen ohne höheren oder akademischen Bildungshintergründen, macht Online Jobonboardingprozesse zu großen Herausforderungen.  

Das Projektkonsortium hat vier Herausforderungen für Online Jobonboardingprozesse definiert: die Zielgruppe ist sehr heterogen mit unterschiedlichen Schul- oder Studienabschlussniveaus; die Kommunikation muss daher individualisiert, dennoch passend und akkurat sein; eine balance zwischen individuellen und Firmenbedürfnissen ist notwendig; es muss auf neue Mitarbeiter:innen eingegangen werden können, so sollten sie sich willkommen fühlen und ihre Ängste adressiert werden.

Genau hier setzt das Projekt DJO an. Speziell Jugendliche, die nicht in einen unterstützenden institutionellen Rahmen eingebettet sind, sollen in ihrer digitalen Kompetenzerwerbung durch dieses Projekt die Möglichkeit bekommen, diese Kompetenzen für die Anforderungen am Arbeitsmarkt zu erlangen. In fünf Modulen, nämlich „Digitale Tools“, „Neue Formen der Arbeit und der Arbeitsorganisation“, „Persönliches Arbeitsleben“, „Professionelle soziale Verantwortung in den sozialen Medien“ und „Sicherheitsaspekte in Beug auf digitale Tools“, sollen Jugendliche optimal auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorbereitet werden. 

Mehr Informationen zum Projekt auf der Projekthomepage: https://dj-training.eu/de/ und auf https://jaw.or.at/wirtschaft-eu/aktuelle-eu-projekte/dj-digital-job-onboarding/

Jugend am Werk Steiermark GmbH

Die gemeinnützige Jugend am Werk Steiermark GmbH zählt zu den führenden Anbietern sozialer Dienstleistungen im Bundesland Steiermark. Verteilt über alle steirischen Bezirke und die Landeshauptstadt Graz versuchen unsere mehr als 1.300 Mitarbeiter*innen in über 100 Einrichtungen, Menschen wohnortnah zu unterstützen und ihnen mit entsprechenden Angeboten und Dienstleistungen in schwierigen Lebensphasen zur Seite zu stehen.

Jugend am Werk ist Vielfalt. Täglich unterstützen gut ausgebildete Mitarbeiter*innen Kinder, Jugendliche und Erwachsene in allen Höhen und Tiefen des Lebens. Sie sind der Schlüssel, um unseren sozialen Auftrag professionell und immer menschlich zu erfüllen. Jeder Mensch ist einzigartig und hat unterschiedliche Bedürfnisse, deshalb muss die Unterstützung individuell und flexibel sein. Wir entwickeln gemeinsam mit den Menschen neue Lösungen, indem wir uns an ihren Träumen, Wünschen und Bedürfnissen orientieren, vorhandene Ressourcen bereitstellen und ihnen auf Augenhöhe begegnen: Diese Haltung spiegelt sich in der Arbeit und im Handeln von Jugend am Werk wider. Die vielfältigen Angebote von Jugend am Werk reichen von präventiver Frühförderung, Unterstützung für Jugendliche und Familien, Qualifizierungsmaßnahmen in der Berufsbildung, Arbeit und Beschäftigung für behinderte Menschen, Wiedereinstieg ins‘ Berufsleben, und offene Jugendarbeit.

Die Jugend am Werk Steiermark GmbH ist nach der europäischen Norm ISO 9001:2015 zertifiziert. Die Geschäftsbereiche Bildung/Arbeit/Beschäftigung sind mit Ö-Cert, dem österreichischen Qualitätsrahmen für Erwachsenenbildung, ausgezeichnet.

Die Auszeichnung von Jugend am Werk als „Europe’s Best Workplace 2021“ knüpft nahtlos an die im Mai 2021 erhaltene Auszeichnung als Top 5 von „Österreichs beste Arbeitgeber 2021“ an.

Jugend am Werk ist seit vielen Jahren ein gefragter Koordinator und Partner in zahlreichen europäischen Projekten. Die Koordination und Mitarbeit in EU-geförderten Projekten stärkt unser Verständnis von transnationaler Zusammenarbeit. Auf diese Weise gelingt es uns, Methoden und Instrumente zu entwickeln, Erfahrungen auszutauschen und Innovationen zu schaffen. Wir haben 27 EU-Projekte erfolgreich abgeschlossen und arbeiten derzeit an fünf weiteren.

https://jaw.or.at/vielfalt-wirkt/

Unser Autor René Halla ist EU-Projektmanager- und Koordinator beim gemeinnützigen Verein Jugend am Werk Steiermark GmbH in Graz seit 2020 und wurde 2022 als österreichischer Erasmus+ Botschafter im Bereich Berufsbildung ausgezeichnet.
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