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Ein Erfolgssystem ist dringend reformbedürftig

Im 10. Jahr seines Bestehens genügt der Integrationskurs nicht mehr den Erfordernissen einer Einwanderungsgesellschaft

Positionspapier:

    • der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW),
    • des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. (DVV),
    • des Bundesverbandes der Träger beruflicher Bildung e.V. (BBB)

Unterstützt von:

    • Bundesarbeitsgemeinschaft Arbeit (bag arbeit) e.V.
    • Arbeit & Leben e.V.
    • Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA)
    • Katholische Erwachsenenbildung Deutschland (KEB) e.V.
    • DAZ Netzwerk
    • Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAG FW) e.V.
    • Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit
    • Deutsche Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (DEAE) e.V.

Der Integrationskurs ist das wichtigste staatlich geförderte Sprach- und Orientierungsangebot für Zuwanderer, das auch im Ausland hohe Anerkennung besitzt. Er hat maßgeblich zur beruflichen und gesellschaftlichen Integration beigetragen. Seit 2005 haben bundesweit mehr als 1 Mio. Zugewanderte an einem Integrationskurs teilgenommen.

Einerseits wird eine dauerhafte Aufgabe von nationaler Bedeutung vom Bund administriert wie eine auf Kurzfristigkeit angelegte Projektförderung. Das Trägernetzwerk muss, um ein zuverlässiges und differenziertes Integrationsangebot gewährleisten zu können, mehr Planungssicherheit erhalten und bürokratisch entlastet werden.

Andererseits ist das Kurskonzept zu einseitig auf nachholende Integration von Geringqualifizierten und zu wenig auf die Bedürfnisse von Zugewanderten mit guten Bildungsvoraussetzungen zugeschnitten, deren Anteil immer größer wird. Es fehlen Kursformate für Migranten aus EU-Staaten sowie auch ein bundeseinheitliches Konzept, mit dem der Anspruch auf frühe Sprachförderung von Asylsuchenden umgesetzt werden könnte.

Und schließlich haben zehn Jahre unzureichende Förderung der Träger dazu geführt, dass sich tausende Lehrkräfte der Integrationskurse in prekären Lebenssituationen befinden.

Deshalb bedarf es dringend essentieller Reformen des Integrationskurssystems.

2015-06-03-Eckpunktepapier-Integration-10 Jahre-I-Kurse