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Ohne sie geht nichts mehr

Insgesamt hatten 2020 über vier Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Deutschland keine deutsche Staatsangehörigkeit. Dies ist ein Anstieg von über 75 Prozent gegenüber 2013. Etwa 1,9 Millionen der Migrantinnen und Migranten waren in Fachkraftberufen beschäftigt, für die üblicherweise eine berufliche oder schulische Ausbildung erforderlich ist. Die Anzahl Geflüchteter in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung auf Fachkraftniveau hat sich zwischen 2013 und 2020 etwa verfünffacht. Insgesamt waren 2020 gut 315.000 Geflüchtete in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, davon über 120.000 in Fachkraftberufen. Dies liegt maßgeblich an dem gestiegenen Anteil von Geflüchteten an der Gesamtbevölkerung in Deutschland seit 2015.

In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Ausbildungsanfängerinnen und –anfänger mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit bis 2018 kontinuierlich. Im Jahr 2019 gab es fast 60.000 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge von Jugendlichen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit, also doppelt so viel wie noch im Jahr 2009 mit circa 30.000 Verträgen. Dadurch konnten Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchtete den Rückgang der Neuabschlüsse von 77.000 unter den Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit zumindest teilweise, wenn auch nicht komplett, abfedern. Für die Besetzung von Ausbildungsstellen und die Sicherung des Fachkräftenachwuchses spielen Menschen nichtdeutscher Staatsangehörigkeit also eine zunehmend wichtige Rolle.

Weitere Informationen: Friedrich-Ebert-Stiftung: Studie aus der Reihe „FES diskurs“


Wir berichteten:

Geflüchtete: Höhere Erfolge bei aktiver Arbeitsmarktpolitik| 21. Oktober 2021

3. Malteser Migrationsbericht | 07. Oktober 2021