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Freiwilligendienste: Drastische Budgetkürzungen sorgen für Unruhe und Protestaktionen

Die Bundesregierung plant drastische Kürzungen im Budget für Freiwilligendienste. Es wird befürchtet, dass dadurch jede dritte Stelle gestrichen werden könnte. Jedes Jahr nutzen etwa 100.000 Jugendliche und junge Erwachsene nach dem Schulabschluss die Möglichkeit eines Freiwilligendienstes. Ob im Bereich Umweltschutz, im Pflegeheim oder im Ausland – die Daten des Bundesfamilienministeriums zeigen eine konstante Nachfrage nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) oder einem Bundesfreiwilligendienst.

Für das Jahr 2024 plant der Bund, die Finanzierung für Freiwilligendienste um 78 Millionen Euro zu reduzieren. Im Jahr 2025 soll diese Kürzung sogar 113 Millionen Euro betragen, verglichen mit den 329 Millionen Euro, die 2023 für diese Dienste bereitgestellt wurden. So könnten bis zum 35.000 Stellen pro Jahr wegfallen. In vielen sozialen Einrichtungen müssten durch die Kürzungen dann zusätzliche Angebote, die bisher von FSJlern und anderen Freiwilligen aufrechterhalten wurden, gestrichen werden.

Vor dem Bekanntwerden der Kürzungen hat sich die Kampagne „Freiwilligendienst stärken“, ein Zusammenschluss von Freiwilligen aus ganz Deutschland gegründet, um mit einer Petition an den Deutschen Bundestag eine dringend benötigte Verbesserung der Rahmenbedingungen für Freiwillige zu erreichen. Innerhalb von vier Wochen konnten über 100.000 Unterschriften gesammelt werden. Jetzt ist ein gemeinsamer Aktionstag am 06. November geplant. Informationen dazu finden Sie unter: https://fwd-staerken.de/

Weiterführende Informationen:

Süddeutsche Zeitung: „Kürzt uns nicht weg“ | 27. September 2023

NDR: Massive Kürzungen: Sind die Freiwilligen-Dienste noch zu retten? | 21. September 2023

BAK FSJ: Breite Kritik an den Kürzungsplänen im Bundeshaushalt 2024 | 12. Oktober 2023