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Unzureichend und ungleich verteilt – digitale Kompetenzen in Deutschland

Friederike Hertweck

Die künstliche Intelligenz ChatGPT produziert vermeintlich intelligente Texte auf Knopfdruck. Lehrkräfte sind alarmiert, Angestellte fürchten, dass demnächst viele Aufgaben im Büro von Chatbots übernommen werden. Noch ist ungewiss, wie stark ChatGPT und andere Bots den Arbeitsmarkt oder das Bildungssystem revolutionieren werden. Aber die Debatte über den Umgang mit künstlicher Intelligenz ist entfacht – wenn auch reichlich spät: Die Forderung nach einer stärkeren Vermittlung digitaler Kompetenzen an Schulen ist ein Evergreen der Bildungspolitik, der kürzlich auch von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger im „ARD-Morgenmagazin“ wiederholt wurde. Doch passiert ist nur wenig in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten.

Das zeigt auch eine aktuelle Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, welche Daten des Nationalen Bildungspanels umfangreich auswertet. Die Studie vergleicht die durch praxisnahe Tests ermittelten digitalen Kompetenzen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in Deutschland. Digitale Kompetenzen umfassen hierbei sowohl die Verwendung von verschiedenen Softwareanwendungen (z.B. Textverarbeitung) als auch den Umgang mit dem Internet. Ähnlich wie andere Studien zu digitalen Kompetenzen zeigt die Untersuchung des RWI, dass digitale Kompetenzen in Deutschland insgesamt nur mittelmäßig ausgeprägt sind. Doch nicht nur das – sie sind vor allem sehr ungleich verteilt.

Bereits heute erfordern etwa 85% Prozent aller Jobs in der Europäischen Union (EU) zumindest grundlegende digitale Kompetenzen. Bei Berufseinsteigern werden entsprechende Fertigkeiten mittlerweile vorausgesetzt“

Die Kluft in den digitalen Kompetenzen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen wird auch als Digital Divide bezeichnet. Diese Schere ist in Deutschland besonders groß zwischen Frauen und Männern, zwischen älteren und jüngeren Erwachsenen, zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund und zwischen Menschen mit geringer und mit hoher Bildung.

Den vollständigen Artikel finden sie hier zum Download.

Der Text ist erschienen in: forum arbeit 01-23

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