Berufsbildungsbericht 2025 veröffentlicht

Das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat den Berufsbildungsbericht 2025 veröffentlicht. Der Bericht gibt den inhaltlichen Stand von April 2025 wieder. Entwicklungen nach April 2025 werden im Berufsbildungsbericht 2026 berücksichtigt.

Der Berufsbildungsbericht 2025 zeigt: Der Ausbildungsmarkt bleibt herausfordernd. Trotz leicht steigender Nachfrage und stabiler Anfängerzahlen bestehen weiterhin Passungsprobleme zwischen Ausbildungsangebot und -nachfrage. Wirtschaftliche Unsicherheiten und regionale Unterschiede erschweren die Besetzung freier Stellen, während viele junge Menschen keinen passenden Ausbildungsplatz finden.

Das Wichtigste im Überblick

Anfängerinnen und Anfänger im Bildungssystem

Die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger im Bereich Berufsausbildung blieb im Vergleich zum Vorjahr weitgehend stabil.

  • In der dualen Berufsausbildung nach BBiG/HwO wurde ein Rückgang von 1,1 % verzeichnet.
  • Die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger in der sonstigen schulischen Berufsausbildung sank um 1,5 %.
  • Im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesen hingegen stieg sie um 2,1 %.
  • Im sogenannten Übergangsbereich nahm die Zahl um 3,3 % zu.
  • Deutliche Zuwächse gab es beim Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung (+13,9 %), insbesondere durch die Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums (G9) in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.
  • Auch im Studienbereich wurde ein leichter Anstieg von 1,9 % verzeichnet.

Leichtes Minus bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen

Zum 30. September 2024 wurden bundesweit 486.700 neue Ausbildungsverträge registriert – rund 2.500 weniger als im Vorjahr (–0,5 %).

  • Betriebliche Ausbildungsverträge lagen mit 473.400 nahezu auf Vorjahresniveau (–0,3 %).
  • Außerbetriebliche Ausbildungsverträge gingen um 7,1 % auf 13.300 zurück.
    Damit zeigt sich eine Stagnation des Ausbildungsmarkts nach der Erholung von den pandemiebedingten Einbußen.

Rückgang beim Ausbildungsangebot

Das gesamtwirtschaftliche Ausbildungsangebot sank um 1,2 % auf 556.100 Stellen.
Davon entfielen 542.800 auf betriebliche Ausbildungsplätze, rund 5.500 weniger als im Vorjahr.

Leichter Anstieg der Nachfrage

Die Nachfrage nach dualer Ausbildung stieg zum zweiten Mal in Folge leicht an.
Nach traditioneller Definition lag sie 2024 bei 517.900 Personen (+0,4 % gegenüber 2023).
Nach der erweiterten Definition belief sich die Zahl auf 557.100 (+0,8 %).

Passungsprobleme am Ausbildungsmarkt

Die Passung von Angebot und Nachfrage bleibt schwierig:

  • Zum Stichtag 30. September 2024 waren 31.200 Bewerberinnen und Bewerber noch unversorgt – ein neuer Höchstwert seit 2009 (+18,1 %).
  • 39.200 Bewerberinnen und Bewerber verfügten über eine Alternative, suchten aber weiterhin eine Ausbildung (+5,1 %).
  • Insgesamt waren 70.400 Personen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz – rund 7.000 mehr als im Vorjahr.
  • Der Anteil der Suchenden lag damit bei 16,3 % (2023: 15,1 %).

Im Gegensatz zu den Vorjahren sank die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen um 5,5 % auf 69.400. Damit gibt es erstmals seit zwei Jahren mehr suchende Bewerberinnen und Bewerber als offene Stellen.

Newsletter Anmeldung

Zu welchem Thema möchten Sie unseren Newsletter erhalten?